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Internationale Wattenmeerforschung

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Deutschland und die Niederlande investieren 15 Millionen Euro in fünf bilaterale Forschungsprojekte, die zur Entwicklung von nachhaltigen Managementmethoden und wirksamen Schutz des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer beitragen. Die Projekte starten am 1. Juni 2024 mit einer Laufzeit von vier Jahren.

Thema  sind die vielfältigen Auswirkungen der dreifach-ökologischen Krise (Klimawandel, Verlust der ökologischen Vielfalt und Verschmutzung) auf das weltweit einzigartige Gezeitensystem sowie deren Bedeutung für Küstengesellschaften, die in ihren sozioökonomischen Strukturen direkt von der ökologischen Gesundheit und Resilienz des Wattenmeeres abhängen. 

In Deutschland erfolgt die Förderung im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK)“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen Fachprogramms „MARE:N – Küsten-, Meeres und Polarforschung für Nachhaltigkeit", eingebettet in die BMBF-Strategie zur Forschung für Nachhaltigkeit (FONA).

In den Niederlanden wird der Förderaufruf im Rahmen der niederländischen Forschungsagenda durchgeführt, die sich auf Forschung mit gesellschaftlicher Wirkung konzentriert.
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Im Rahmen dieses Projekts sollen besonders die physikalischen, sedimentologischen und ökologischen Auswirkungen von konkreten Managementoptionen im Wattenmeer an repräsentativ ausgewählten Standorten bewertet und in Überwachungsprogramme integriert werden. Im Rahmen eines Living-Lab-Konzepts wird die Durchführbarkeit verschiedener Sedimentmanagementmaßnahmen analysiert, die die Anpassung von Watten- und Barrieresystemen an den Meeresspiegelanstieg aktiv unterstützen können.

Zusätzlich wird die rechtliche Basis und die Verwaltung von sedimentbasierten Lösungen in den Niederlanden, Deutschland und Dänemark untersucht, und es werden gemeinsame Managementwege entwickelt. Das adaptive Konzept öffnet sich für andere Initiativen und ermöglicht so die Entwicklung und Optimierung von gemeinsamen Lösungen in einen übergreifenden Diskussions- und Modellierungsrahmen für das gesamte Wattenmeer.

Das Projekt wird von Christian Winter (Universität Kiel) und Zhengbing Wang (TU Delft) geleitet.  
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Das Projekt soll Gesellschaft und politischen Entscheidungsträgern wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über den Mehrwert von artenreichen und dynamischen Salzwiesen liefern. Durch einen transdisziplinären Ansatz werden Strategien entwickelt, die auf dem Grundsatz des naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren, sodass artenreiche und dynamische Salzwiesenökosysteme durch gezielte Eingriffe und Landschaftsgestaltung gefördert werden.

Diese Strategien werden auf dem Fachwissen aus Wissenschaft und Forschung, den Erfahrungen von Naturschutzbehörden und NGOs sowie weiteren Interessenvertretern aufbauen und gemeinsam erarbeitet. Durch ein Gleichgewicht zwischen nachhaltiger Bewirtschaftung und ökologischer Selbstregulierung zielt NbG darauf ab, natürliche Prozesse zu ermöglichen und die Funktion, den Fortbestand und den ökologischen Wert der Salzwiesen im Wattenmeer weiter zu fördern. Das Projekt vereint Forschende aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden, und schafft Synergien zwischen den Disziplinen des Küsteningenieurwesens, Ökologie und Sozioökonomie in allen Projektphasen.

Das Projekt wird von Maike Paul (Leibniz Universität Hannover) und Erik Horstman (Universiteit van Twente) geleitet.
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In dem Projekt werden Forschende und Akteurinnen und Akteure im interdisziplinären Rahmen der Sozioökologie gemeinsam neue Synthesen und empirische Beobachtungen darüber erstellen, wie die mit den drei UNESCO-Auswahlkriterien (geomorphologisch, ökologisch und biologische Vielfalt) verbundenen Prozesse interagieren und wie vergangene, aktuelle und zukünftige menschliche Eingriffe diese Wechselwirkungen unterbrechen könnten.

Es wird ein gemeinsam entwickeltes GIS-basiertes System (SedWay DSS) entwickelt, welches die Entscheidungen unterstützt und alle 39 Gezeitenbecken abdecken soll. Das Tool dient der schnellen Bewertung potenzieller Bedrohungen biophysikalischer Wechselwirkungen. Zudem wird dadurch eine verbesserte Restaurierungsplanung zur Umsetzung naturbasierter Lösungen innerhalb des lokalen sozioökologischen Kontextes ermöglicht.

Das Projekt wird von Bernd Siebenhüner (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) und Tjisse van der Heide (NIOZ/Rijksuniversiteit Groningen) geleitet.  
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Dieses Projekt wird die Auswirkungen der Dreifach-Krise auf ökologische Netzwerke, ökologische Konnektivität und Ökosystemfunktionen von Salzmarschen in Dänemark, Deutschland und den Niederlanden analysieren. Im Rahmen der Forschungsarbeiten sind Freilanduntersuchungen sowie Feld- und Mesokosmos-Experimente geplant. Die ökologische Konnektivität wird dabei durch die Untersuchung von Bewegungsmustern und Lebensräumen von Vögeln erfasst.

TRICMA² beinhaltet eine starke gesellschaftliche Komponente und bezieht Interessenvertreter aus Naturschutz, Küstenschutz, Landwirtschaft und Tourismus ein. Durch gemeinsame Aktivitäten von Wissenschaft und weiterführenden Schulen lenkt TRICMA² die Aufmerksamkeit zukünftiger Generationen auf die ökologischen Belastungen der Ökosysteme des Wattenmeeres.

Basierend auf erworbenem Stakeholder-Wissen und den erarbeiteten neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen werden Leitprinzipien für die nachhaltige Bewirtschaftung von Salzmarschen entwickelt.

Das Projekt wird von Kai Jensen (Universität Hamburg) und Chris Smit (Rijskuniversiteit Groningen) geleitet.
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Ziel von „WAD war – WAD können wir machen?“ ist es, einen trilateralen Sediment-Aktionsplan für die Land-Meer-Übergangszone zu entwickeln. Der trilaterale Aktionsplan bündelt bestehende Forschungsergebnisse zu Sedimentdynamik und Küstenanpassungsmaßnahmen und erforscht gleichzeitig deren soziale Legitimität. Ergebnisse werden in der Form von potenziellen Interventionen für lokale, nationale und trilaterale Entscheidungsträger nutzbar gemacht.

Hierzu bildet WADWAD einen transdisziplinären Think Tank von Experten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und integriert vorhandenes Wissen durch Data Mining. Darüber hinaus wird eine naturpunktbasierte Bewertung der Sedimentsituation im Wattenmeer (Vergangenheit, Status quo und Zukunft) durchgeführt. Sie soll in Kombination mit einer sozialen Kosten-Nutzen-Analyse den Mehrwert potenzieller politischer Maßnahmen für das Wattenmeerökosystem abschätzen.

Als Orientierung für die Legitimierung des trilateralen Aktionsplans wird eine Bewertung des Bewusstseins der Bürger vor Ort und der potenziellen Akzeptanz ökosystembasierter Küstenanpassungsmaßnahmen durchgeführt.

Das Projekt wird von Diana Giebels (Universität Oldenburg/Universität Wageningen) und Jaap Nienhuis (Universität Utrecht) geleitet
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