Heimat nachhaltig
Heimat nachhaltig
Kapitel EinsFahrplan zum MehrwertDie "Roadshow Nachhaltige Entwicklung"
Die Protagonisten: Die Macher der Forschungsprojekte. Das Publikum: Entscheider, die Mehrwert für ihre Kommunen schöpfen wollen.
Die "Roadshow" rollt 2018 und 2019 durch Deutschland. Der Fahrplan.
Mehr Energie, mehr Geld
Wie Energie solcherart zum Schlüssel regionaler Wertschöpfung wird, präsentiert die „Roadshow“ anhand verschiedener erforschter und praktizierter Modelle.
Sauberes Wasser als Ressource
Die „Roadshow“ präsentiert zum Beispiel Forschungsprojekte, die Abwasser in Düngemittel oder Energie verwandeln. Der Klärschlamm des Wassers lässt Pflanzen gedeihen. Oder er wird in Biogasanlagen zu Wärme und Strom, mit denen sich Klärwerke autark versorgen können. Neue Technologien ermöglichen, auch bisher ungenutzte Reste zu verwenden – etwa aus der Gastronomie- und Lebensmittelbranche.
Das gesamte Wassersystem ist mittels Nachhaltigkeitscontrollings vorausschauend und flexibel planbar. „Generationenübergreifendes Handeln ist damit möglich“, sagt Michael Maas vom Tiefbauamt Pirmasens, der das entsprechende Tool gemeinsam mit Darmstädter Wissenschaftlern entwickelt hat.
Land: Mehrwert vom Hektar
Was bringt die Roadshow?
Was bringt die Roadshow?
Dazu Projektleiter Prof. Peter Heck: Wir stellen in der Roadshow diese und weitere Beispiele ausführlich vor und beraten dazu. Dazu präsentieren wir auch Finanzierungsmöglichkeiten wie verschiedene Fördertöpfe auf Landes- und Bundesebene. Im Anschluss haben 25 Kommunen die Gelegenheit, eigene Nachhaltigkeitsprojekte mit wissenschaftlicher Begleitung und finanzieller Förderung durch das Bundesforschungsministerium durchzuführen.
Auf einen Blick: Die Roadshow
Auf einen Blick: Die Roadshow
Adressaten sind kommunale Entscheider aus Städten und Gemeinden bis zu 100.000 Einwohnern. Die Federführung des Projekts liegt beim Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS).
Die „Roadshow“ besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist eine informative Deutschlandtour. Die Termine:
- 22. März 2018 Schwerin
- 16. Januar 2019 Stuttgart
- 6. März 2019 Hannover
- 20./21. März 2019 Leipzig
-13./14. März 2019 Nürnberg
Im zweiten Teil, 2019 bis 2020, arbeiten 25 Modellkommunen an ihren konkreten Nachhaltigkeitsprojekten, mit der wissenschaftlichen Begleitung des IfaS.
Beteiligt sind auch Jugendliche der 25 Modellkommunen. Sie nehmen an einem Social-Media-Wettbewerb zur Nachhaltigkeit teil.
Die „Roadshow“ endet mit einem Anwendertag, der die Ergebnisse live präsentiert. Sie wird vom Bundesforschungsministerium gefördert.
Null schafft Mehrwert
Kapitel ZweiDie Null-Emissions-Gemeinde
15.000 Einwohner gehen den Weg zur Null-Emissions-Gemeinde gemeinsam. Winzer, Landwirte, Unternehmer aus Wirtschaft und Tourismus, Jung und Alt haben gemeinsam mit Wissenschaftlern erarbeitet, was sie nun tagtäglich praktizieren. Eine Wegbeschreibung.
Warum Null-Emissions-Gemeinde?Auskünfte von Bürgermeister Manfred Scherer
Vom Ist zur Null - Das Konzept
Vom Ist zur Null - Das Konzept
1. Kreislaufwirtschaft
2. Neue Wertschöpfungsketten
3. Ökonomischer Mehrwert und Klima- und Umweltschutz
4. Nachhaltige Landnutzung
Um diese Ziele zu erreichen, gibt es jeweils Unterziele in den Bereichen Energie, Wasser, Rohstoffe und Kulturlandschaft. In all diesen Bereichen werden die Stoffströme, Input und Output der Kommune, zu einem umfassenden Kreislauf geführt. Die Absicht: Input reduzieren, Output nutzen.
Die Null-Macherinnen und -Macher
Schritt für Schritt praktizieren sie das Konzept - vom Graffiti-Workshop Jugendlicher bis hin zu einem gesamten Neubaugebiet, das mit Null-Emission entsteht. Begonnen hat es im Jahr 2011 mit einem Mini-Schritt. Heike Müller: „Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber mein erster Erfolg war die Umstellung der Gemeinde auf Recycling-Papier.“
Wie managt sich Null-Emission?Auskünfte der drei MacherInnen
100 Prozent Saubere Energie
Vor der Energiezentrale parkt das Elektro-Auto, das vormittags die Mitarbeitenden der Gemeinde nutzen und das am Nachmittag und an den Wochenenden den Bürgern via Car-Sharing zur Verfügung steht. Mobilität für alle.
Die zweite Gemeinde des Null-Emissions-Projektes, Rockenhausen, verbindet auf eine andere Weise saubere Energie mit Landschaftsnutzung. Hecken aus Kurzumtriebshölzern schützen landwirtschaftliche Flächen vor Erosion oder Hochwasser. Die schnellwachsenden Bäume liefern Heizenergie. Ein Ortsteil von Rockenhausen stellt derzeit sein Energiesystem auf die Hölzer um.
Ein komplettes Quartier auf Null
Wohnungen für 400 Menschen entstehen am Flüsschen Wiesbach, eine Kita, ein Laden. Die Energie- und Wärmeversorgung ist autark und stammt von Sonne, Wind und aus der Erde.
Zum Ausgleich für bebautes Land werden über ein Öko-Konto grüne Flächen gekauft, bepflanzt und gepflegt.
Wer lebt im neuen Quartier?Auskünfte von Bürgermeister Armin Brendel
Wasser, ökologisch geklärt
Wie wird das Abwasser geklärt?Auskünfte von Simon Sproß
Ausgleichender Input und Output für das Land
Jürgen Geil ist Winzer. Seine vierköpfige Familie bewirtschaftet nahe Sprendlingen ein Weingut mit rund 33 Hektar Anbaufläche. Ein traditionsreicher Familienbetrieb seit Generationen, dem Unternehmen, dem Wein und der Landschaft verpflichtet. Im dritten Jahr wächst auf einem Versuchfeld des Hofgutes Wein auf Terra-preta-Böden. Jetzt zeigen sich die ersten Erfolge.
Was bewirkt Terra preta?Auskünfte von Winzer Jürgen Geil
Abfall als Ressource
Großes Ziel ist ein Ressourcen-Zentrum. Diese kommunale Einrichtung ist ein Umschlagplatz für alle heimischen Rohstoffe. „Hier sammeln und trocknen wir beispielsweise holzartige Brennstoffe, wandeln Klärschlamm zu Terra Preta um und bieten einen sozialen Treffpunkt in unserem Reparaturcafe“, sagt Nachhaltigkeitsmanagerin Heike Müller. Es ist wirtschaftlich und schafft neue Arbeitsplätze. Die regionalen Reste werden selbst genutzt oder weiter verkauft.
Die Checkliste zur NullAuskünfte von Bürgermeister Manfred Scherer
Forschung für Nachhaltige Entwicklung
Forschung für Nachhaltige Entwicklung
Laufzeit der inzwischen dritten Auflage: 2015-2020
Fördersumme: Rund 2 Milliarden Euro